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Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland



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Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland
[Ulm] [Baden-Württemberg] [Deutschland]
 
 


Notes:
Ulm ist eine Universitätsstadt in Baden-Württemberg und liegt an der Donau, am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb. Die Stadt hat etwas über 120.000 Einwohner, bildet einen eigenen Stadtkreis und ist darüber hinaus Sitz des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises. Nächste größere Städte sind Augsburg und München im Südosten, etwa 70 km beziehungsweise 130 km entfernt, und Stuttgart im Nordwesten, etwa 90 km entfernt.

Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 Oberzentren des Landes und bildet mit Neu-Ulm (zusammen über 170.000 Einwohner) eines der länderübergreifenden Doppelzentren Deutschlands. Ulm ist die größte Stadt im Regierungsbezirk Tübingen und der Region Donau-Iller, zu der auch Gebiete des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben gerechnet werden.

Die Stadt ist bekannt für ihr gotisches Münster, dessen Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Weiterhin bemerkenswert ist die lange bürgerliche Tradition Ulms mit der ältesten Verfassung einer deutschen Stadt und einem Stadttheater, dessen Anfänge bis ins Jahr 1641 zurückreichen. In der Vergangenheit war Ulm Ausgangspunkt der Wanderung der Donauschwaben, die donauabwärts mit so genannten Ulmer Schachteln in ihre neuen Heimatländer im Südosten Europas fuhren.

Ulm, erstmals urkundlich genannt am 22. Juli 854, war Königspfalz und Freie Reichsstadt, ab 1802 bayerisch, ist seit 1810 württembergisch und seitdem getrennt von seinem Gebiet rechts der Donau, das bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt Neu-Ulm entwickelte. Als berühmtester Sohn der Stadt gilt Albert Einstein, der 1879 hier geboren wurde.

Geschichte

Archäologische Geschichte

Die älteste Besiedlung des Ulmer Raumes datiert aus der frühen Jungsteinzeit, um 5000 v. Chr. Nachgewiesen sind Siedlungen dieser Zeit, beispielsweise bei Eggingen (Grabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg) und Lehr (Lesefunde verschiedener Sammler).

Zahlreiche Ausgrabungen im Rahmen der seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts betriebenen Stadtarchäologie (zunächst durch die Stadtgeschichtliche Forschungsstelle, zuletzt vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg) belegen: Das Gebiet des späteren Ulm war in Form der durch Schenkungsurkunden des Klosters Reichenau belegten Orte "Westerlingen" und "Pfäfflingen" besiedelt, bevor es als "Ulm" erstmals namentlich erwähnt wurde (854 n.Chr.). Die ältesten Funde datieren aus dem Endneolithikum (Bestattung der Glockenbecherkultur auf dem Münsterplatz).Bereits im Herbst 1875 wurde nördlich des Ulmer Bahnhofs am Unteren Kienlesberg ein großes, überaus reich ausgestattetes allamanisches Gräberfeld der Merowingerzeit entdeckt, welches, trotz mangelhafter Grabungsmethodik und Funddokumentation wichtige Hinweise für auch überregional bedeutsame Siedlungen auf dem Weinhof und im Bereich des Grünen Hofes (eventuell: Westerlingen und Pfäfflingen) lieferte.

Als Ergebnis neuester Forschungen des Landesdenkmalamtes in der Neuen Straße wurde jüngst eine vollständige Umschreibung der Ulmer Stadtgeschichte bis ins 14. Jahrhundert skizziert. Wesentlichste Thesen sind hierbei: Die Pfalz befand sich etwa auf Höhe der heutigen Spitalhofschule/Adlerbastei. Der bisher angenommene Standort am Weinhof soll eine ottonische Gründung gewesen sein. Demnach geht die Kernstadt auf eine ottonische Stadtgründung zurück.

Beim bisherigen Grabungs- und Diskussionsstand sind die vorgebrachten Argumente jedoch nicht vollständig überzeugend, da das neue, in einigen Punkten sehr bedenkenswerte Modell den archäologischen Befunden im übrigen Stadtgebiet weniger gerecht wird, als die bisherigen Vorstellungen, die den hier folgenden Kapiteln zugrunde liegen.

Städtische Geschichte

Vor 1200

Im frühen Mittelalter, wohl um 850, wurde Ulm zur Königspfalz. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 22. Juli 854. König Ludwig der Deutsche besiegelte eine Urkunde in „Hulma“. Die Bedeutung des Namens ist umstritten, wahrscheinlich lässt er sich mit „sumpfiger Stelle“ (von hulmig – sumpfig) übersetzen. Ulm war in den nächsten 50 Jahren ein wichtiger Pfalzort, was sich in den zahlreichen Königsbesuchen widerspiegelt. Zur Pfalz – von der nur die Reste der Pfalzkapelle (im Schwörhaus) und verschiedene Befestigungsgräben bekannt sind – gehörte eine Wirtschaftssiedlung, in der zahlreiche eingetiefte Handwerkerhütten nachgewiesen worden sind. Im Schutz der Pfalz entstand ein Markt, der dann offenbar Ausgangspunkt für die Stadtbildung wurde: Hier entstanden frühe Steinbauten und hier wurde schließlich das Rathaus der Stadt errichtet. Seine Bedeutung als Ort von Königsaufenthalten verlor Ulm während der Zeit der sächsischen Könige im 10. und 11. Jahrhundert. Erst uunter den Saliern – beginnend mit dem Hoftag Konrad II. im Jahr 1027 – sind wieder vermehrt königliche Aufenthalte nachweisbar. 1079 wurde Friedrich von Staufen mit dem Herzogtum Schwaben belehnt; nach Festigung ihrer Macht in diesem Raum konnten die Staufer Ulm zu einem ihrer Hauptstützpunkte ausbauen. Das Aussterben der Salier führte zu Kämpfen um die Reichsgüter aus diesem Erbe, in dessen Folge Ulms Umland 1131 niedergebrannt wurde, 1134 traf es dann auch die komplette Stadt.

Unter den Staufern wurde die Siedlung 1140 wieder aufgebaut und im Gefolge weiter ausgebaut, rund 100 Jahre später scheint Ulm komplett befestigt gewesen zu sein, da es einer Belagerung des Gegenkönigs Heinrich Raspe standhalten konnte. Zur Verfassungsentwicklung in der Frühphase Ulms ist wenig überliefert. „Eine Urkunde über die Erhebung Ulms zur Stadt ist nicht überliefert“. Die Stadtwerdung scheint seit dem 11. Jahrhundert etappenweise stattgefunden zu haben, ohne jedoch schriftliche Überlieferungen zu hinterlassen. Die Verleihung Esslinger Stadtrechts durch Rudolf von Habsburg 1274 war wohl mehr „eine Verlegenheitslösung, um eine … Lücke auszufüllen“.

1200 bis 1500

Mit dem Ende der staufischen Herrschaft gelang es Ulm eine Königsstadt zu bleiben, was möglicherweise daran lag, dass die die Reichsvogtei innehabenenden Grafen von Dillingen fast zeitgleich ausstarben und Graf Ulrich von Württemberg als neuer Vogteiinhaber keine Ambitionen bezüglich Ulm hatte. Ende des 13. Jahrhunderts ist ein städtischer Ammann fassbar, der jährlich von den Bürgern gewählt wurde.

In das 14. Jahrhundert fällt dann die Vervierfachung des Stadtgebiets auf 66,5 Hektar, was bis ins 19. Jahrhundert die Größe der Stadt bleiben sollte. Einher ging mit der Erweiterung auch die Neubefestigung der Stadt, die möglicherweise in Zusamammenhang mit einem im Ergebnis misslungenen Überfall von Ludwig dem Bayern 1316 steht. Innerstädtisch war die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts von Unruhen geprägt, die im Zusammenhang mit den Zünften standen. 1345 kam es zu einer Zwischenlösung in Form des Kleinen Schwörbriefs, der erst einmal zu einer Befriedung der Situation führte.

Unter Ulmer Führung wurde 1376 der Schwäbische Städtebund als Bündnis von 14 schwäbischen Reichsstädten gegründet. Am 30. Juni 1377 begann der Bau des Ulmer Münsters, da die alte Kirche vor den Stadtmauern lag und die Einwohner während einer Belagerung nicht zur Kirche gehen konnten. Nach der Niederlage im Ersten Städtekrieg 1388 fiel der Schwäbische Städtebund auseinander. Ulm verlor dadurch an Einfluss auf die anderen schwäbischen Städte.

Der Große Schwörbrief, die Ulmer Verfassung, trat 1397 in Kraft, nachdem der Kompromiss des Kleinen Schwörbriefs „immer unbefriedigender wurde“. Er regelte die Machtverteilung und die Aufgaben des Bürgermeisters. Die Zünfte hatten nun 30, die Patrizier nur noch 10 Ratssitze. Gleichzeitig wurde den Patriziern das aktive Wahlrecht verweigert. Der Bürgermeister musste den Einwohnern Rechenschaft ablegen. Der Schwörmontag (vorletzter Montag im Juli) ist seither ein Ulmer Feiertag.

1480 wurde mitten „im reißenden Fluss“ eine neue Stadtmauer errichtet. Sie reichte vom 1348 erbauten Herdbruckertor bis zum, an der heutigen Wilhelmshöhe gelegenen, Fischertor. Diese heute noch existierende Stadtmauer entlang der Donau löste die alte, nur noch in Teilen übrig gebliebene, Mauer ab, welche vom Fischerturm über den Schweinemarkt und die beiden Blauarme (Reste in der heutigen Häuslesbrücke erhalten) in einem fast rechten Winkel auf die Buckelquadermauer der staufischen Pfalz stieß und dieser dann in östlicher Richtung folgte (die mittelalterliche Mauer wurde dann 1527 nach Albrecht Dürers Befestigungslehre (im selben Jahr in Nürnberg erschienen unter dem Titel „Etliche underricht/zu befestigung der Stett/Schlosz/und flecken“) vom Nürnberger Baumeister Hans Beham d. Ä. umgebaut.

Dürers Ideen, die von Beham umgesetzt wurden: Die an die Stelle der Mauer tretende Mauer-Wall-Grabenwehr sollte dem Beschuss der damals modernen Feuerwaffen besser standhalten und dem Verteidiger zusätzlich ermöglichen, eigene Artillerie besseser zu positionieren. Für die Artillerie wurden von der Stadtseite her auch Auffahrrampen gebaut. Nach außen wurde eine Brustwehr mit großen Schießscharten errichtet. Dürers Befestigungs-Ideen wurden weiterhin umgesetzt, indem die durch ihre Höhe bei Artilleriebeschuss besonders gefährdeten Türme der Stadttore radikal abgetragen und mit niedrigen Achteckgeschossen versehen wurden. Zudem sah Dürers System vor, dem Wall runde Basteien vorzulagern, von wo aus der Graben flankierend beschohossen werden konnte. Auch die Stadtbefestigung beim Glöcklertor, Neuen Tor und beim Frauentor wurde dann demgemäß modernisiert. Die Anfang des 17. Jahrhunderts dann von Gideon Bacher im italienischen Stil realisierte Bastionärbefestigung, welche die Verteidigungslinien weit in das Vorfeld hinaus verlagerte, veränderte das Stadtbild noch entscheidender als Behams Umbauten. Und gleich anschließend (ab 1617 bis 1622) setzten der holländische Ingenieur Johan van Valckenburgh und diverse Nachfolger mit ihren Um- und Neubauten nach niederländischem System, das damals als Nonplusultra der Festungsbaukunst galt, nochmals neue Maßstäbe. Überbleibsel ihrer Tätigkeit ist im Wesentlichen der Bereich Wilhelmshöhe/Promenade. Diese neuen Arbeiten kosteten rund zwei Millionen Gulden, welche durch Steuern aufgebracht werden mussten.

1500 bis 1800

Ihren Höhepunkt erreichte die Stadt um 1500: Ulm besaß das nach Nürnberg zweitgrößte reichsstädtische Territorium auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Drei Städte (Geislingen, Albeck und Leipheim) sowie 55 Dörfer gehörten zum Gebiet. Die Stadt war wichtiger Umschlagplatz für Eisen, Holz und Wein. Aus dieser Zeit stammt auch der Reim, der die Stellung der Stadt in der damaligen Welt untermauerte:

Venediger Macht,

Augsburger Pracht,

Nürnberger Witz,

Straßburger Geschütz,

und Ulmer Geld

regier’n die Welt.

Mit dem Ulmer Geld im Vers ist jedoch weniger das Münzgeld, sondern wohl eher das gemeint, was den Reichtum Ulms ausmachte – das Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, welches von solcher Qualität war, dass es, da in ganz Europa begehrt, so gut wie Geld war.

Die Entdeckung Amerikas (1492) sowie des Seeweges nach Indien (1497) ließen jedoch bald neue Handelszentren entstehen, welche den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt einleiteten. Die Stadt gehörte 1529 zu den Vertretern der protestantischen Miinderheit (Protestation) am Reichstag zu Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens. 1531 trat die Stadt dem protestantischen Glauben bei. Bis 1546, zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges, verlor Ulm 35 seiner Dörfer durch Plünderung oder Brandschatzung und musste sich zuletzt doch dem katholischen Kaiser Karl V. (HRR) unterwerfen.

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde der Reichtum der Stadt durch weitere Kriege, besonders während des Dreißigjährigen Kriegs, durch Seuchen, Reparationszahlungen und Erpressungen verschiedener Besatzer derart verringert, dass die Stadt um 1770 bankrott war und weiteren Grund veräußern musste. 1786 umfasste das Ulmische Gebiet noch folgende Verwaltungen: Obervogteiamt Geislingen, Oberämter Langenau, Albeck und Leipheim sowie die Ämter Süßen, Stötten, Böhringen, Nellingen, Weidenstetten, Lonsee, Stubbersheim, Bermaringen und Pfuhl.

1800 bis 1945

Die Neuordnung Europas durch Napoleon wirkte sich auch in Ulm aus. Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1802 verlor die Stadt ihre Unabhängigkeit und wurde dem Kurfürstentum Bayern eingegeliedert. 1805 fand in Ulm und seiner Umgebung eine entscheidende Schlacht statt. Nachdem Marschall Ney die Österreicher in der Schlacht von Elchingen (14. Oktober) geschlagen hatte, zogen sich die Österreicher nach Ulm zurück, wo sie belagert wurden und kurz darauf kapitulierten. Nun war für Napoleon der Weg frei für die Entscheidungsschlacht gegen die Russen und Österreicher bei Austerlitz. 1810 gelangte Ulm durch einen bayerisch-württembergischen Gebietsaustausch an das Königreich Württemberg. Der größte Teil des vormals Ulmer Territoriums jenseits der Donau blieb bayerisch und bildete den Grundstock der künftigen Stadt Neu-Ulm. Ulm war damit Grenzstadt geworden.

Was der Verlust seines Hinterlandes für Ulm ausmachte, lässt sich dadurch verdeutlichen, dass rechts der Donau wichtige Ulmer Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen lagen. Von der zentralen Herdbrücke aus flussaufwärts zur Illermündung hin laandeten die Illerflöße an, die meist Ulm als Endpunkt ansteuerten, aber bisweilen auch bis Wien fuhren. Es waren überwiegend reine Baumflöße aber auch so genannte Bäderische, die aus bereits vorgearbeiteten Brettern bestanden. Die Flößer brachten nicht nur Bauholz für die Stadt sondern auch Brennholz und Köstlichkeiten wie Käse (aus der Schweiz und dem Allgäu), Weinbergschnecken oder Kirschwasser. Es gab einen Zimmerplatz für das Bauholz, einen Holzhandelsplatz und einen weiteren Holzmagazinplatz für das Lagern und den Verkauf des Brennholzes.

Des Weiteren war ein Schiffbauplatz benachbart, auf dem die Ulmer Schachteln für die hier einsetzende Donauschifffahrt gebaut wurden. Daneben lag der Einladeplatz. Etwas weiter flussabwärts unterhielt die Gärtnerzunft einen Düngerplatz, der vor allem wichtig für die stattliche Anzahl der ebenfalls südlich gelegenen Baum-, Obst- und Lustgärten war. Zum Steinhäule zu lagen die Einrichtungen des Scharfrichters, welcher zugleich Wasenmeister (Abdecker, Schinder, Kleemeister) war.

Und auch das Schützenhaus lag rechts der Donau, wo die Schützengesellschaft mehrmals in der Woche zu schießen pflegte. Zu der Zeit bildete das rechte Donauufer auch das Naherholungsgebiet der Ulmer, wo man spazieren ging, promenierte und in den Schänken einkehrte. Als die Donau dann durch Napoleon Grenzfluss zwischen den neuen Königreichen Württemberg und Bayern wurde, gab es plötzlich einen Passzwang fürs Spazieren gehen und auch für die Ulmer, welche jenseits der Donau ihren Arbeitsplatz hatten.

Zeitgleich mit dem Anschluss an Württemberg wurde Ulm Sitz eines Oberamtes. Ein Jahr später erhielt die Stadt die Bezeichnung „Unsere gute Stadt“ und damit das Recht auf einen eigenen Landtagsabgeordneten. 1811 sollte „der Schneider von Ulm“ anlässlich des Antrittsbesuchs des württembergischen Königs das von ihm entworfene Fluggerät vorführen. Als Startplatz war das hohe Ufer der Adlerbastei nahe der Herdbrücke ausgesucht worden. Berblinger scheute die Demonstration, weil er die Thermik als ungünstig einschätzte. Am Tag darauf, der König war nicht mehr anwesend, dafür aber sein Sohn, stand der Ulmer Flugpionier wieder am Start. Einem Ondit zufolge soll der Zögernde dann gestoßen worden sein und landete, statt am bayerischen Ufer, in der Donau. Neuzeitliche Flugwettbewerbe zeigten denn auch, dass die Stelle in jedem Falle für ein Hinübergleiten sehr problematische Bedingungen bietet. Man stellte auch durch Nachbau und Ausprobieren fest, dass Berblingers Fluggerät tatsächlich tauglich war. Sein gescheiterter Versuch machte ihn aber damals für die Ulmer zur lächerlichen Figur. Er selbst gab seine Experimente auf, zog sich zurück und starb verkannt und verarmt.

1819 wurde Ulm Sitz des württembergischen Donaukreises (etwa einem Regierungsbezirk vergleichbar). Mit der Eröffnung der „Schwäbischen Eisenbahn“ von Stuttgart über Ulm nach Friedrichshafen am 1. Juni 1850 und dem Neu- und Wiederbeginn von zwei Großbaustellen, erwachte das Provinznest mit 12.000 Einwohnern wieder zu neuem Leben: Durch die Errichtung der Bundesfestung mit 41 Festungswerken um Ulm und Neu-Ulm herum, sowie die Vollendung des Münsters, welches dann von 1885 an den bis heute höchsten Kirchturm der Welt erhielt (die Einweihung des neuen Westturms war am 31. Mai 1890) und bis 1889, als es vom Eiffelturm abgelöst wurde, das höchste Gebäude der Welt war, zog wieder der Wohlstand ein.

1913 zählte die Stadt bereits 60.000 Einwohner, davon rund 10.000 Soldaten, da das Militär in Ulm eine lange Tradition hat. Ulm war praktisch von Anfang an Objekt verschiedener Begierden, die mit kriegerischen Mitteln verfolgt wurden, war Jahrhunderte hindurch auch Garnisonsstadt, wurde aber jetzt im Zuge der Industrialisierung ein Standort bedeutender Unternehmen: Magirus, Wieland und Kässbohrer trugen den Namen der Stadt in die Welt. Während der Weltwirtschaftskrise gab es um 1931 eine eigene Regionalwährung, das Markengeld Wära.

Zwischen den Weltkriegen blieb es ruhig um Ulm. Doch der Nationalsozialismus machte auch vor Ulm nicht halt. 1933 bis 1935 wurde am Oberen Kuhberg, in einem der Festungswerke der Bundesfestung, ein KZ, vorwiegend für politische Gefangene wie Kururt Schumacher, eingerichtet. Allerdings wählte Ulm überproportional die NSDAP. Doch auch erster Widerstand regte sich bald: Am 22. April 1934 gaben Vertreter der evangelischen Kirche aus ganz Deutschland im Münster die Ulmer Erklärung ab, in der sie sich offen gegen Hitler wandten. In der „Kristallnacht“ (9./10. November 1938) brannte auch die Ulmer Synagoge. Sie wurde aber nicht ein Opfer durch den Brand selbst, der kaum einen Schaden verursachte sondern vielmehr durch den willkürlichen Abriss danach.

Einen Teil seiner alten Freiheit konnte sich Ulm im selben Jahr „zurückerobern“, als die Stadt kreisfrei wurde und zudem Sitz des aus dem alten Oberamt hervorgegangenen Landkreises Ulm. 1942 trat eine weitere Widerstandsgruppe in Aktion: Eine Gruppe Abiturienten um Hans und Susanne Hirzel sowie Franz J. Müller bildete den Ulmer Ableger der bekannten Münchner Widerstandsgruppe Weiße Rose, in welcher die beiden Ulmer Hans und Sophie Scholl aktiv waren. 1943 wurden die beiden Gruppen gefasst und teils zum Tode, teils zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ende 1944 begannen die schweren Bombardierungen von Ulm. Nach dem Großangriff am 17. Dezember 1944 waren 81 % der Altstadt zerstört, das Münster jedoch blieb – dank raschen Eingreifens des Luftschutzes – verschont.

1945 bis Heute

Die zu großen Teilen zerstörte Innenstadt Ulms wurde in den Jahrzehnten nach Kriegsende wieder aufgebaut. Die Frage, ob der Wiederaufbau historisch oder modern erfolgen sollte, führte zu heftigen Auseinandersetzungen. Der größte Teil der Stadt wurde im Stil der Fünfziger- und Sechzigerjahre wiederaufgebaut; um große Verkehrsprojekte wie die „Neue Straße“ als Ost-West-Magistrale zu verwirklichen, wurde sogar noch erhaltene historische Bausubstanz geopfert. Es kam allerdings auch zu Rekonstruktionen einzelner, für die Stadtgeschichte bedeutender Gebäude, und zahlreiche moderne Bauten orientierten sich mehr oder weniger an historischen Formen, z. B. an den für Ulm typischen Spitzgiebeln. (Siehe auch unter 4.4.1 – Bauten – Historische Entwicklung des Stadtbildes)

Der Wiederaufbau war aber nicht begrenzt auf die alte Ulmer Innenstadt. So war das neu ausgewiesene Industriegebiet im Donautal (1951) von großer Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Im neuen Stadtteil Eselsberg konnten zahlreiche Vertriebene aufgenommen werden, was die Einwohnerzahl schnell wieder auf den Stand von vor dem Krieg und darüber hinaus anschwellen ließ.

1953 begann die Geschichte der für die Fünfziger- und Sechzigerjahre stilbildenden, inzwischen aber wieder geschlossenen Hochschule für Gestaltung. Eine Ingenieurschule eröffnete 1960 ihren Lehrbetrieb und ging 1972 in der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik auf. Ein wichtiger Impuls für die Stadt war die Gründung der Universität Ulm (1967), der 1982 das aus bisher städtischen Kliniken gebildete Universitätsklinikum angeschlossen wurde.

Am 1. Januar 1973 trat die Kreisreform in Baden-Württemberg in Kraft. Ulm wurde Sitz des neu gebildeten Alb-Donau-Kreises, blieb selbst aber kreisfrei. 1980 überschritt Ulm erstmals die 100.000-Einwohner-Marke und wurde somit Großstadt. Im gleichen Jahr war Ulm Gastgeber der ersten Landesgartenschau in Baden-Württemberg, an der sich auch die bayerische Nachbarstadt Neu-Ulm beteiligte.

Die Überwindung der Wirtschaftskrise Anfang der 1980er Jahre machte aus der bisherigen Industriestadt auch ein Dienstleistungs- und Wissenschaftszentrum, welches 1987, bei einer Einwohnerzahl von 104.000, stolze 84.000 Arbeitsplätze aufweisen konnte.

2004 feierte die Stadt gleich mehrere bedeutende Ereignisse: Zum einen den 1150. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung von Ulm, zum anderen den 125. Geburtstag von Albert Einstein, der am 14. März 1879 in der heutigen Bahnhofstraße geboren wurde. Die Familie zog allerdings bereits kurz nach der Geburt Alberts 1880 nach München (an Stelle seines Geburtshauses steht heute eine Skulptur zu seinen Ehren).

Ein weiteres Großereignis war der 95. Deutsche Katholikentag vom 16. bis zum 20. Juni unter dem Motto „Leben aus Gottes Kraft“, an dem ca. 30.000 Gläubige teilnahmen.

City/Town : Latitude: 48.4, Longitude: 9.983333


Birth

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   Last Name, Given Name(s)    Birth    Person ID   Tree 
1 Einstein, Albert  Friday 14 March 1879Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I65617 Veenkoloniale voorouders 

Death

Matches 1 to 4 of 4

   Last Name, Given Name(s)    Death    Person ID   Tree 
1 Einstein, Abraham  Thursday 26 November 1868Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I65612 Veenkoloniale voorouders 
2 Einstein, Raphael  Friday 23 July 1880Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I65645 Veenkoloniale voorouders 
3 von Erbach, Margaretha  Wednesday 23 May 1635Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I96342 Veenkoloniale voorouders 
4 Moos, Helene  Saturday 20 August 1887Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I65613 Veenkoloniale voorouders 

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