Notes |
- s:enc.larousse; ddr; theroff.zollern
Mittelalter DE.dir III. Burggraf von Nürnberg (1260/61-1297)
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1220-14.8.1297
Cadolzburg
Begraben: Heilsbronn
Ältester Sohn des Burggrafen Konrad I. von Nürnberg und Adelheid von Frontenhausen, Tochter von Graf Heinrich II.
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 223
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Friedrich III., Burggraf von Nürnberg
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* um 1225, + 14.8.1297
Cadolzburg
Begraben: Heilsbronn
Vater: Konrad I. Burggraf von Nürnberg
Mutter N.N. von Leiningen
1. oo um 1246 Elisabeth von Andechs-Meranien (+ 1273)
2. oo um 1275 Helene von Sachsen; Witwe des Herzogs Heinrich III. von Schlesien zu Breslau ( + 1309)
Besitzer des Gebietes rings um die Cadolzburg (westlich Nürnberg) und Bayreuth (durch die Meranische Erbschaft). Später Gewinn von Gebieten am Obermain und im Fichtelgebirge. Hiermit Begründung des fränkischen Doppelterritoriums des Markgrafentums Ansbach-Bayreuth.1273 Belehnung mit der Burggrafschaft in Nürnberg durch König RUDOLF von Habsburg. 1278 auf dem Marchfeld Träger der Reichssturmfahne. Friedrich III. hat die erfolgreiche Territorialpolitik der schwäbisch-fränkischen HOHENZOLLERN eingeleitet, die durch Königstreue und Reichsdienst Lehen und Rechte gewannen.
Literatur:
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NDB 5; BWB 1; G. Schumann, Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980.
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Friedrich III. war Mitregent des Vaters und gewann 1248 aus der Erbmasse Andechs Bayreuth-Hof. Er wurde von König WILHELM II. von Holland gefördert, blieb aber bis 1254 staufertreu. Er stritt mit den anderen Andechs-Erben, wie Truhendingen und HHenneberg und verkaufte seine Ansprüche auf Burgund-Besancon an den Grafen Hugo und folgte 1260/61 als Burggraf von Nürnberg. Er befehdete die Bischöfe von Würzburg und Bamberg, die schroffsten Gegner der hohenzollernschen Expansion. Er wurde RaRat des Herzogs Konradin von Schwaben, der ihm das Erbrecht für die Töchter zugestand und förderte 1273 die Wahl König RUDOLFS I. von Habsburg entscheidend, mit dem er eng befreundet war. Er wurde als Reichsfürst bestätigt und erhielt noch anderre Vergünstigungen. Er bekam auch das königliche Landgericht Franken, nahm am Reichskrieg gegen Ottokar II. von Böhmen teil, überbrachte ihm 1275 die vollzogene Ächtung und Absetzung in Österreich-Steiermark nach Wien und machte 1278 die Schlacht bei Dürnkrut mit. Er war auch Gegner Böhmens wegen des Egerlandes, drängte die REUSSEN stark zurück, gewann unter anderem Erbendorf, Wunsiedel, Neustadt/Kulm, Dornberg, Erlangen, Arzberg und Brück und sicherte sich das Anrecht auf Kulmbach/Plassenburg. Er war zeitweise Schultheiß von Dinkelsbühl und Weißenburg und wurde oft zu Vermittlungen in Schlesien und Bayern herangezogen.
Peter Mast: Seite 13
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"Die Hohenzollern"
Haben wir in der Abenbergischen Erbschaft die Urform des Fürstentums Ansbach zu sehen, so konnten noch unter Burggraf Konrad; durch die Heirat seines Sohnes und Nachfolgers Friedrich die Ausgangspositionen für die Kulmbach-Bayreuther Territorialbildung gewonnen werden. Sie stammten aus der umfangreichen Hinterlassenschaft des Hauses ANDECHS-MERANIEN, das 1248 mit Otto II. ausgestorben war, dessen Erbtochter Friedrich geheiratet hatte. Es handelte sich um das Gebiet um Bayreuth und um Hof (welch letzteres die HOHENZOLLERN erst 1373 unmittelbar in Besitz nahmen).
Auch unter Friedrich III. nahmen die hohenzollernschen Burggrafen eine reichstreue Haltung ein. Friedrich hatte wesentlichen Anteil daran, dass 1273 RUDOLF von Habsburg zum deutschen König gewählt wurde; er selbst war es, der ihm die Nachricht davon überbrachte. 1278 sehen wir ihn auf dem Marchfeld im Kampf gegen den Böhmen-König Ottokar II. mit der Sturmfahne des Reiches. Schließlich verhalf er RUDOLF auch zur rechtlichen Grundlage dafür, daß er mit dem Untergang König Ottokars heimgefallenen Lehen Österreich, Steiermark und Krain seinen Söhnen zuwenden konnte. Denn Burggraf Friedrich ist es gewesen, der den Kurfürsten die zur Belehnung notwendigen Willebriefe (den Konsens zu den königlichen Belehnungsurkunden) abgerungen hat. Nach einer zeitgenössischen Reimchronik hat den König niemand mehr betrauert als er, der RUDOLF noch auf dessen letzter, von Todesahnungen erfüllten reise nach Speyer begleitet hatte.
Die HOHENZOLLERN waren in ihrem Dienst für das Reich durchaus auf ihre Kosten gekommen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang vor allem der große Lehensbrief des Jahres 1273, der die politische Stellung der Nürnberger Burggrafen erstmalig rechtsverbindlich fixiert haben mag und ihnen darüber hinaus die weibliche Erbfolge zusicherte.
1246
1. oo Elisabeth von Meran, Tochter des Herzogs Otto I.
um 1225-18.12.1272
1275
2. oo Helene von Sachsen, Tochter des Herzogs Albrecht I.
-12.6.1309
Kinder:
1. Ehe
Johann Ersterbe
- 1261/62 ermordet
Siegmund
- 1261/62 ermordet
Maria
-25.11.1298
oo Ludwig V. Graf von Öttingen
-9.11.1313
Adelheid
- 1306/07
1270/73
oo Heinrich II. Graf von Castell
- 1308
Elisabeth
- vor 1288
oo Gottfried III. Graf von Hohenlohe
- 1290
2. Ehe
Johann I.
1278/80-25.2.1300
Friedrich IV.
1287-19.5.1332
Anna
- 1357
um 1295
oo Emicho I. Graf von Nassau-Hadamar
-7.6.1334
Literatur:
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Franzl, Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron, Verlag Styria 1986, Seite 87,92-95,104,117,121, 133,146,150,158,160,179,186,191,224,229, 232,269 - Witte, Heinrich: Burggraf Friedrich III. v. Nürnberg und der zollernsche Besitz in Oesterreich -
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